Die SPD im Landkreis hat die vergangenen Wochen seit Bekanntwerden der Center Parcs-Pläne intensiv zur internen Beratung genutzt und will erst weitere Informationen abwarten, um das Vorhaben auf einer gesicherten Faktenbasis beurteilen zu können, so die Vorsitzenden des Kreisverbandes Weißenburg-Gunzenhausen, des Ortsvereins Langlau und der Kreistagsfraktion, Harald Dösel, Björn Busse und Mathias Hertlein. Die Kreis-SPD ist, anders als andere politische Akteure in der Region, bewusst nicht vorschnell mit einer vorgefertigten Meinung an die Angelegenheit herangegangen.
„Es ist derzeit noch zu früh, sich grundsätzlich für oder gegen das Projekt auszusprechen. Das wäre unseriös”, so Dösel. Er sieht neben möglichen Belastungen für Umwelt und die öffentliche Infrastruktur auch die Chancen eines solchen Projekts für die gesamte Tourismusregion. „Center Parcs muss jetzt weitere Informationen liefern, insbesondere zur Nachhaltigkeit, den Auswirkungen auf die Umwelt und auf die Region, und auch zu den entstehenden Arbeitsplätzen”, stellt Hertlein fest. Sollte sich die Aussage von Center Parcs bewahrheiten und hier tatsächlich ein überprüfbares ökologisches Musterprojekt entstehen, könnte dies ein wegweisendes Signal für den Tourismus auch in anderen Regionen sein. Für den Vorsitzenden der SPD Langlau, Björn Busse, steht dabei aber fest: „Die politische Willensbildung steht noch am Anfang. Um sich eine Meinung bilden zu können, werden wir die nächsten Wochen und Monate Gespräche mit allen Beteiligten führen.“
Gleichzeitig kritisiert die Kreis-SPD, dass Politik und Bevölkerung erst aus den Medien über das Vorhaben informiert worden sind. So ist bei vielen Bürgern der Eindruck entstanden, dass es sich bei dem Vorhaben um ein abgekartetes Spiel handele. Diesem Eindruck können Center Parcs und die Verantwortlichen in der Politik nur dann entgegenwirken, wenn sie zu lückenloser Transparenz und verbindlichen Zusagen bereit sind. Die Informationsveranstaltungen waren hierfür ein erster Schritt.
Nachdem die SPD durch eine Anfrage an den Ministerpräsidenten und durch zahlreiche Fragen bei den Informationsveranstaltungen bereits grundsätzliche Informationen eingeholt hat, wird man als nächsten Schritt Gespräche mit Vertretern der Bürgerinitiative und den Bürgern vor Ort führen. Auch die Jusos werden an Info-Ständen in den größeren Orten Bürgermeinungen zu dem Projekt einholen. Die für die Region zuständigen Bundes- und Landtagsabgeordneten, Carsten Träger und Horst Arnold, sind ebenfalls mit in den Prozess der Meinungsbildung einbezogen.