Die SPD möchte das Müllaufkommen im Landkreis stark reduzieren. Wie der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion in der Kreistagssitzung am 20.07.2020 angekündigt hatte, befasste sich der SPD-Kreisverband intensiv mit dem Thema Müllvermeidung. “An der letzten Erhöhung der Müllgebühren führte zwar kein Weg vorbei, da die Müllentsorgung kostendeckend erfolgen muss, trotzdem belastet sie vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen.”, so die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Anette Pappler “Die einzige Möglichkeit, die Müllgebühren langfristig stabil zu halten oder gar zu senken, ist es, das Müllaufkommen zu verringern.” Die SPD-Fraktion hat daher zusammen mit dem Kreisverband vier Anträge formuliert, die auf eine Verringerung der Müllmenge im Landkreis abzielen.
So soll durch einen landkreisweiten Zuschuss der Einsatz von Stoffwindeln in Familien mit Kindern oder bei Inkontinenzpatienten angeregt werden. “Ich bin letztes Jahr durch die Petition zur Einführung eines kreisweiten Windelzuschuss von Lea Gruber aus Ellingen auf das Thema aufmerksam geworden”, so SPD- Fraktionsvorsitzender Mathias Hertlein. Gemeinsam mit Felix Goldhorn, Kreisrat der Linken, dem das Thema ebenfalls am Herzen liegt, hat man sich dann in den letzten Wochen auf eine Formulierung verständigt. “Der Windelzuschuss ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zu einer funktionierenden Abfallwirtschaft, er entlastet auch Familien. Ich freue mich, dass wir hier mit der SPD einen wirklich starken Antrag formuliert haben.”, so Goldhorn. Auch Lea Gruber zeigt sich erfreut: "Ich freue mich, dass Mathias Hertlein und die SPD das Thema verfolgt haben, nachdem der ehemalige Landrat zu unserer Petition eine eher ablehnende Haltung eingenommen hat". So soll die private Anschaffung eines Mehrweg- Windel-Systems bis zu einem maximalen Betrag von 150 Euro vom Landkreis gefördert werden. “Stoffwindeln sind in der Erstanschaffung extrem teuer, auch wenn man durch sie langfristig Geld sparen kann. Das ist gerade für junge Familien oft nicht machbar. Durch den Windelzuschuss entlasten wir Familien und tun etwas für die Umwelt”, so Hertlein. Dass auch die Grünen in Weißenburg einen ähnlichen Antrag gestellt haben, begrüßt die SPD ausdrücklich. “Wir möchten das Problem allerdings landkreisweit lösen”, so Anette Pappler.
In einem weiteren Antrag regt die SPD an, dass der Landkreis sich gemeinsam mit den Gastronomen auf ein einheitliches Mehrwegpfandsystem für To-Go-Speisen und -Getränke verständigt. Gerade jetzt, während der Corona-Krise, bieten viele Gastronomiebetriebe Speisen zum Mitnehmen an. Meistens bekommt man die Speisen in Styropor-, seltener in Papier-Verpackungen angeboten. Das erzeugt Müll, der vermeidbar wäre. Dagegen helfen könnten Mehrwegverpackungen , die den Gastwirten von Firmen zur Verfügung gestellt werden. Zurückgegeben wird das Gefäß dann in der Regel bei einem beliebigen am System teilnehmenden Restaurant. Je nach Anbieter muss der Kunde dabei vorab Pfand bezahlen oder das Gefäß mithilfe einer App ausleihen. Ansonsten ist der Prozess für ihn gratis. Die Kosten trägt der Gastronom, der einen Teil der Kosten durch wegfallende Einwegverpackungen wieder einspart. Der Landkreis soll die Rolle des Initiators übernehmen, um die von den Corona-Einschränkungen besonders betroffenen Gaststätten zu unterstützen. Nachdem das bayrische Kabinett eine Mehrwegpflicht ab 2023 beschlossen hat, dürfte der Handlungsdruck für die Gastronomie hier ohnehin recht hoch sein.
Die SPD schlägt zudem vor, dass an allen Einrichtungen des Landkreises in Büros, Klassenzimmern und ähnlichen Räumen getrennte Behälter für Rest- und Papiermüll, Behälter für Bio- und Wertstoffmüll aufgestellt werden, wo dies noch nicht geschehen ist. Mülltrennung gehört zur Grundlage einer umfassenden Müllpolitik. “Der Landkreis muss hier als gutes Beispiel vorangehen und aktive Mülltrennung betreiben, wo dies noch nicht passiert”, fordert Mathias Hertlein.
Und schließlich regt die SPD an, dass der Landkreis allen Schülern zur Einschulung eine stabile, wiederverwendbare Brozeittose mit dem Altmühlfranken-Logo schenkt. “Die Einschulung ist der perfekte Zeitpunkt, um Kinder für das Thema Müllvermeidung zu sensibilisieren”, so Anette Pappler. Durch das Logo wird außerdem eine positive Bindung zum Landkreis erzeugt.
Hier die Anträge zum nachlesen: