Nach der Vorstellung des Masterplans am vergangenen Dienstag im Kreistag hat der SPD-Kreisvorstand zusammen mit der Kreistagsfraktion noch am selben Abend in einer Videokonferenz eine erste Bewertung vorgenommen. Bereits im September 2020 hat die Kreis-SPD erste Eckpunkte formuliert, wie etwa eine vollständige CO2-Neutralität, eine Minimierung der Flächenversiegelung, die Wahrung von Arbeit-nehmerrechten, eine Einbindung regionaler Handwerker und Dienstleister sowie eine verträgliche Verkehrsleitplanung.
„Wenngleich es sich bei der Vorstellung nur um einen Entwurf der Planungen handelt, sind doch viele unserer Eckpunkte konstruktiv aufgegriffen worden”, stellte Bezirkstagsvizepräsidentin Christa Naaß fest. Dass zum Beispiel die Einbeziehung regionaler Firmen nicht nur ein leeres Versprechen darstellt, zeigte sich an der Einbindung zweier regionaler Planungs- und Beratungsbüros. Der Vorsitzende der Kreistagsfraktion Mathias Hertlein ergänzte: „Auch der CO2-neutrale Betrieb des Parks zeigt, dass sich Center Parcs an seine Versprechen hält. Durch diese neue Art der Nachhaltigkeit kann das Projekt als Leuchtturm für ähnliche Vorhaben in ganz Deutschland dienen.” Es habe sich zudem gezeigt, dass Center Parcs durchaus Chancen für unseren Landkreis bietet. Der Weißenburger Oberbürgermeister Jürgen Schröppel betonte: „Es wäre grob fahrlässig, diese Chance mit einer 350-Milionen-Investition verstreichen zu lassen.”
Dennoch blieben bei diesem Zwischenschritt der Planung noch Fragen offen, die es aus Sicht der SPD in den nächsten Planungsstufen zu klären gelte. „Wir stehen immer noch ganz am Anfang”, stellte der stellvertretende Landrat Werner Baum klar. Bei den weiteren Planungen von Center Parcs müssten zudem einige für die Region wichtige Bedingungen erfüllt werden, damit das Projekt auch von Seiten der Bürgerinnen und Bürger als Gewinn für den Landkreis wahrgenommen werde. „Bei der Entwicklung eines Verkehrskonzeptes dürfen neben Thannhausen und Langlau auch die anliegenden Ortschaften Veitserlbach und Ramsberg nicht vergessen werden”, betonte der Pleinfelder Gemeinderat Felix Michahelles. Aus Sicht der SPD wäre es zudem fahrlässig, das Gelände nur zum Teil von den dort im Boden vorhandenen Kampfmittelresten zu befreien. „Wir fordern die vollständige Räumung von Kampfmitteln, damit davon ausgehende Gefahren für die Bevölkerung in Zukunft zuverlässig ausgeschlossen werden können”, so Kreisvorsitzender Harald Dösel. Darüber hinaus müssten nachhaltige Arbeitsplätze ebenso sichergestellt werden, wie ein nachhaltiges Energiekonzept. „Auch beim ÖPNV und der Barrierefreiheit muss Center Parcs ein überzeugendes Konzept vorlegen”, so die Kreisvorsitzende Anette Pappler.
„Die genannten Forderungen sind immer im Kontext der Nachhaltigkeit im Sinne der Agenda 2030 zu betrachten”, so der Gunzenhäuser Stadtrat Paul Pfeifer. Dazu ist es auch notwendig, eine mögliche Ansiedlung von Center Parcs mit einem neuen Tourismuskonzept für das gesamte Seenland zu verbinden. Ebenso müssen Lösungen für eine Überfüllung von Radwegen und die Besucherlenkung gefunden werden. „Hierfür müssen der Landkreis, sowie der Tourismus- und Zweckverband ihre Hausaufgaben machen”, so Harald Dösel.
Der bisherige Weg der SPD mit klaren Forderungen soll fortgeführt werden, was Kreisrat Uwe Döbler abschließend auf die Formel „Wir werden auch weiterhin das Center Parcs Projekt konstruktiv begleiten” brachte.