SPD-Kandidaten informieren sich über Arbeit der Lebenshilfe

22. Februar 2018

Besuch im Wohnheim in Herrieden

Forderung: mehr Fördermittel seitens des Freistaats

Im Rahmen eines Besuchs im Wohnheim der Lebenshilfe in Herrieden informierte sich die SPD umfassend über die vielfältige Arbeit der Lebenshilfe im Landkreis und in der Stadt Ansbach. Die Landtagskandidaten Harald Dösel (Ansbach-Süd-Weißenburg-Gunzenhausen) und Norbert Ringler (Ansbach-Nord) sowie Bezirkstagskandidatin Petra Hinkl (Ansbach-Nord) wurden dabei begleitet vom Kreisvorsitzenden Hans H. Unger und den Kreisrätinnen Elke Held und Ulrike Fees.

Einrichtungsleiter Stefan Birke und Kurt Unger in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Lebenshilfe Ansbach stellten zunächst das Lebenshilfe-Wohnheim Herrieden vor, in dem erwachsene Behinderte bis ins hohe Alter leben. Birke hob dabei unter anderem die gute Integration der rund 40 Bewohner in der Herrieder Bevölkerung hervor. Die Zielsetzung der Einrichtung ist es, Menschen mit Behinderung ein eigenes Zuhause zu geben und ihnen bei der Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens zu helfen. Dies ist laut Birke vor allem dadurch gewährleistet, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit der Gründung des Heims vor 35 Jahren praktisch die gleichen geblieben sind.

Ein zentrales Thema des Gesprächs war das neue Bundesteilhabegesetz. Unger und Birke wünschten sich von den beiden Landtagskandidaten einen Einsatz für deutlich bessere Rahmenbedingungen für Umbau oder Neubau stationärer Einrichtungen. Die Quasi-Deckelung bei der Investitionsförderung durch den Freistaat behindert den zeitgemäßen und barrierefreien Umbau bestehender Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. In vielen Fällen wäre schon die Möglichkeit für einen vorzeitigen Maßnahmebeginn hilfreich.

An den Bezirkstag richtet sich nachstehende Forderung: bei der Betreuung von Menschen mit einer psychischen Behinderung im ambulant betreuten Wohnen dürfen bisher überwiegend nur Sozialpädagogen als Fachkräfte eingesetzt werden. Birke hält einen Einsatz von erfahrenen Heilerziehungspflegern für fachlich angezeigt. Die Umsetzung des BTHG werde die Einrichtungen noch einige Jahre intensiv beschäftigen, da sowohl die organisatorische Ausgestaltung der Arbeit im Alltag wie auch die Finanzierung der Leistungen deutlich verändert werden.

Petra Hinkl äußerte die Erwartung, dass dieses Thema im Bezirkstag in den nächsten Monaten eine sehr wichtige Rolle spielen werde. Die beiden Landtagskandidaten Dösel und Ringler zogen aus den Ausführungen der Lebenshilfe-Vertreter die Erkenntnis, dass die Fördermittel seitens des Freistaats deutlich erhöht werden müssen. Denn nur so kämen Träger wie die Lebenshilfe zügig weiter auf dem Weg, neue überschaubare Wohneinheiten für Menschen mit Behinderung einzurichten, die den heutigen Ansprüchen genügen und die Selbstbestimmung besser ermöglichen. "Auch das wäre ein Fortschritt in Richtung Inklusion!", stellte Dösel fest.

Der von Kurt Unger angesprochene Plan, in Dinkelsbühl eine neue Einrichtung mit 24 Wohneinheiten zu bauen, wurde von den beiden Kreisrätinnen Fees und Held sehr begrüßt, die in ihrer Eigenschaft als Dinkelsbühler Stadträtinnen auch eine positive Begleitung des Projekts von Seiten der Stadt zusagten. Als ehemalige Bezirksrätin freut Held das Engagement der Lebenshilfe im Bereich von Arbeitsplätzen für psychisch kranke Menschen. Hier habe gegenüber dem Großraum lange Zeit ein Defizit bestanden.

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