SPD kämpft gegen erneute Zulassung von bienentödlichen Pestiziden

18. April 2016

In der jüngsten Sitzung des SPD-Kreisvorstandes Weißenburg-Gunzenhausen stand das Thema Bienen und Pestizide als wichtiger Punkt auf der Tagesordnung. Die SPD setzt sich bekanntlich seit längerer Zeit für die Belange der Imker ein. Dazu gehörte zum Beispiel der im 1. Quartal 2016 eingereichte SPD-Antrag der Kreistagsfraktion zur „Bienenfreundlichen Kommune“. Darüber hinaus thematisierten die Genossen aus aktuellem Anlass auch, wie die von den Chemiekonzernen BASF, Bayer und Co. produzierten Pestizide die Bienen töten und damit ein wichtiges Glied des Ökosystems gefährden.

Die Stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Doris Schicker aus Muhr am See, selbst Imkerin, zeigte sich dabei entsetzt über die Pläne des CSU-Bundesagrarministers Schmidt, der die im letzten Jahr verbotenen bienentödlichen Pestizide wieder teilweise zulassen will. Und auch SPD-Kreisvorsitzender Harald Dösel forderte: „Gegen die Pläne des Agrarministers muss auf Bundesebene scharf vorgegangen werden!". Es dürfe nicht sein, dass Mittel auf Deutschlands und Mittelfrankens Felder gesprüht würden, die nachweislich für ein Sterben der so wichtigen Bienen sorgen. Doris Schicker erläuterte, dass erst im vergangenen Jahr diverse Mittel mit sogenannten neonikotinoiden Wirkstoffen verboten wurden - und jetzt kursiere laut Medienberichten ein Papier im Bundesagrarministerium, das Ausnahmen für bestimmte Getreidesorten vorsehe. Schicker warnte eindringlich vor solchen Ausnahmen: „Das Insektengift in den Pestiziden, welches mögliche Schädlinge abhalten soll, schädigt das Nervensystem der Bienen. In einer Zeit, in der verzweifelt gegen das Bienensterben gekämpft wird, ist eine solche Aufweichung der Regelungen ein absolutes Unding." Nicht umsonst habe das Bundesamt für Verbraucherschutz- und Lebensmittelsicherheit bereits 2013 eine Ruheanordnung einiger dieser Wirkstoffe für 2 Jahre beschlossen. Die Behörde reagierte damit auf eine Studie der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (Efsa), wonach die Schädlingsbekämpfungsmittel für das grassierende Bienensterben verantwortlich seien.

Die Imkerin und Sozialdemokratin aus Muhr verwies zudem darauf, dass auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen nach einer Umfrage die Verluste der Bienenvölker im Jahr 2014/2015 bei ca. 30% lagen. Dies gehe unter anderem auch auf Parasiten und Nahrungsmangel zurück. Die Bienen würden aber nicht noch weitere Hürden verkraften. Deswegen sei die Zulassung neonikotinoidhaltiger Mittel schlicht unzumutbar: „Es kann nicht sein, dass den Im-kern und somit den Bienen noch weitere Hürden in den Weg gelegt werden“, so Doris Schicker.

Viele Menschen sind wegen des Bienensterben in hohem Maße besorgt. Und in der Tat: Gemeinsam demonstrieren jedes Jahr zehntausende Landwirt/innen, Imker/innen und Verbraucher/innen für eine bienenfreundliche Landwirtschaft. Deswegen wäre es aus Sicht der Kreis-SPD ein schwerer Fehler, Mittel mit neonikontinoiden Wirkstoffen, auch nur teilweise, wieder zuzulassen.

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