SPD-Landtagskandidat Harald Dösel und SPD-Bezirkstagskandidatin Christa Naaß setzen sich für deutliche Verbesserungen der Situation von Erzieherinnen und Erziehern in vielen Kindertageseinrichtungen in Bayern ein
Die beiden Sozialdemokraten beklagen in einer aktuellen Pressemitteilung die vielerorts herrschende Personalnot ebenso wie schlechte Förderbedingungen und die daraus resultierende problematische Arbeitssituation an vielen Kitas in Bayern. Diese Missstände hat auch die SPD-Landtagsfraktion auf dem Schirm und daher unlängst einen Dringlichkeitsantrag gestellt, indem sie Finanzierungssicherheit durch einen besseren Anstellungsschlüssel für das Kita-Personal, ein Ende der prekären Beschäftigungen in den Kindertageseinrichtungen sowie Verbesserungen im Arbeitsalltag fordert.
„Wir brauchen dringend mehr Personal in den Kitas. Doch ohne bessere berufliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für die Beschäftigten ist es eben verständlicherweise schwer, junge Menschen für diesen für unsere Gesellschaft so wichtigen Beruf zu begeistern“, so Dösel. Um so enttäuschter zeigte sich der SPD-Kreisvorsitzende, dass der SPD-Antrag von der Regierungsmehrheit abgelehnt worden ist Zudem verweisen Dösel und Naaß auch auf den Ländermonitor „Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann-Stiftung, wonach in bayerischen Kitas rund 20 % aller Beschäftigten in befristeten Arbeitsverhältnissen arbeiten, bei Fachkräften unter 30 Jahren seien es sogar ein Drittel. Beschäftigung in Vollzeit ist zudem für ErzieherInnen und KinderpflegerInnen immer häufiger ein Fremdwort, denn knapp 60 % von ihnen erhalten lediglich Teilzeitverträge (zum Vergleich: 2006 waren dies nur 49 %). Bei pädagogischen Fachkräften, die seit 2006 ins Berufsfeld eingestiegen sind, liegt der Anteil sogar bei 71,5 %. Im Großteil der Fälle handele es sich nicht um die gewünschte Beschäftigungsform. Grund dafür sind oftmals Engpässe bei der flexiblen Personalplanung in den Kindertageseinrichtungen: Werden Betreuungsstunden der Kinder reduziert oder erhöht, müssen nach den gesetzlichen Regelungen auch die Personalstunden reduziert bzw. erhöht werden. Dieses System führt bei den Beschäftigten zu schwankenden Arbeitsstunden, damit verbundenen Gehaltseinbußen oder im schlechtesten Fall zur Kündigung. Erzieherinnen und Erzieher oder Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger haben somit keinerlei Planungssicherheit hinsichtlich ihrer Arbeitszeiten, ihres Einkommens und ihrer längerfristigen beruflichen Zukunft bei einer Einrichtung und unterliegen ständigen Schwankungen in ihren Arbeitsverhältnissen. Für Dösel und Naaß ist es da kein Wunder, dass viele Frauen und Männer dem Berufsfeld fernbleiben und lieber in anderen Bereichen arbeiten. Da ohnehin bereits heute ein massiver Fachkräftemangel im frühkindlichen Bildungsbereich herrscht und die hohe Zahl an Teilzeitverträgen und befristeten Arbeitsverhältnissen sehr bedenklich ist, müssen die Rahmenbedingungen dringend angepasst werden. Nötig sind hierfür unter anderem mehr Spielräume, um personelle Schwankungen in den Kindertageseinrichtungen auffangen zu können. Deshalb ist eine Anpassung des Anstellungsschlüssels mehr als überfällig, um den Akteuren vor Ort besser unter die Arme zu greifen. „Nur so werden dringend notwendige Spielräume hinsichtlich der Personalsituation und vor allem im Hinblick auf die staatliche Refinanzierung geschaffen“, ist sich Christa Naaß sicher. Davon profitieren aus Sicht der beiden SPD-Kandidaten nicht nur die Träger und Beschäftigten, sondern vor allem auch Kinder, die durch dauerhafte Bezugspersonen in den Einrichtungen ein gutes Umfeld für ihr Aufwachsen vorfinden.