Schulen finanziell und personell so ausstatten, dass sie ihre Aufgabe Inklusion leisten können

10. September 2018

„Personell und strukturell sind die Schulen vielerorts für die Betreuung von Kindern mit Behinderung nicht ausreichend ausgestattet, so dass diese den Unterricht nur mit Schulbegleitung besuchen können. Für diese müssen die Eltern von Kindern mit körperlichen oder geistigen Behinderungen Sozialhilfe in Anspruch nehmen“, beklagen die beiden SPD-Politiker Christa Naaß und Harald Dösel in einer aktuellen Pressemitteilung zum Schuljahresbeginn.

An Regelschulen waren im vergangenen Schuljahr in ganz Bayern rund 1600 Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter im Einsatz, berichtet die 2. Vizepräsidenten des Bayerischen Bezirketages Christa Naaß. Sogar Förderschulen, deren originäre Aufgabe die Beschulung von Kindern mit Behinderungen ist, mussten in 2400 Fällen auf Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter zurückgreifen. Die Bezirke wendeten dafür über 70 Mio. Euro auf.
Dieses Geld wäre in eine ausreichende Ausstattung der Schulen mit qualifiziertem Personal durch den Freistaat besser investiert, sind sich die beiden SPD-Politiker sicher. Durch die organisatorische und fachliche Einbindung aller Kräfte in den Unterricht würden auch nichtbehinderte Kinder entsprechend profitieren und durch Synergieeffekte wären gegebenenfalls sogar Kosteneinsparungen möglich.

„Die 7 Bayerischen Bezirke stehen hinter dieser Forderung, ebenfalls die SPD-Landtagsfraktion. Nur die CSU im Bayerischen Landtag ist derzeit noch nicht bereit“, stellen Christa Naaß und Harald Dösel fest und fordern, „die Schulen finanziell und personell so auszustatten, dass sie ihre Aufgabe Inklusion auch leisten können“.
Echte Inklusion gelingt dann, wenn auf die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften gleichermaßen eingegangen wird. Neben baulichen Voraussetzungen gehören dazu multiprofessionelle Teams, die allen Schulen zur Verfügung stehen. Die Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern muss, dort wo nötig, durch eine zweite pädagogische Kraft, Erzieher, pädagogische Assistenten, Sozial- und Sonderpädagogen, Logotherapeuten oder Ergotherapeuten gestärkt werden. Schule muss heute nicht zuletzt auch als gemeinsamer Lebensraum gedacht werden und ist nicht nur dazu da, um miteinander zu lernen. „Dazu müssen die erforderlichen Mittel zur Verfügung stehen“, fordern die beiden SPD-Kandidaten für den Landtag und Bezirkstag. „Außerdem müssen mehr Fortbildungsangebote geschaffen und in der Ausbildung jedes Schultyps Förderschulpädagogik als Bestandteil festgeschrieben werden.“

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