Rettungsdienste in Bayern brauchen immer länger, um am Einsatzort zu sein

22. Februar 2017

SPD-Anfrage offenbart: Jedes zehnte Fahrzeug schafft nicht die angestrebte Frist von 12 Minuten von der Alarmierung bis zum Einsatzort

Rettungskräfte in Bayern kommen immer später am Einsatzort an. Das zeigt die Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Harry Scheuenstuhl. Demnach sank die Quote der Einsätze, bei denen die Rettungskräfte innerhalb der Hilfsfrist von zwölf Minuten vor Ort waren, von 2013 bis 2015 teilweise um bis 3,5 Prozentpunkte. Im landesweiten Durchschnitt brauchte etwa jedes zehnte Einsatzfahrzeug länger als zwölf Minuten. In 14 von 26 Rettungsdienstbereichen liegt die angestrebte Quote unter 90 Prozent, 2013 waren es 11 Rettungsdienstbereiche

Auch der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist von dieser Entwicklung betroffen. So sank in Weißenburg, Treuchtlingen und Gunzenhausen die Quote von um die 90 Prozent auf den in Weißenburg niedrigsten Wert von 87,1 Prozent. "Hier geht es um die Gesundheit der bayerischen Bevölkerung", stellt auch der Kreisvorsitzende Harald Dösel fest. "Es besteht dringender Handlungsbedarf, damit sich dieser negative Trend nicht weiter fortsetzt. Hier ist das Innenministerium als oberstes Aufsichtsorgan gefordert, regulierend einzugreifen." Generell ist das Notfallwesen aber Teil der kommunalen Selbstverwaltung. Die Stationierung und Zahl der Rettungsmittel wird zwischen den kommunalen Zweckverbänden für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung und den Krankenkassen ausgehandelt. "Ganz ausdrücklich mache ich den Rettungskräften hier aber keinerlei Vorwurf. Im Gegenteil. Die engagierten Frauen Männer verdienen unseren höchsten Respekt und dürfen vom Staat nicht alleine gelassen werden.", ergänzt Dösel.

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