Mehr Lehrkräfte und mehr Gerechtigkeit: SPD-Landtagskandidat Harald Dösel fordert dringend nötige Verbesserungen im bayerischen Schulwesen

30. Januar 2023

SPD-Landtagskandidat Harald Dösel meldet sich erneut zur Situation an den bayerischen Schulen zu Wort. Dass es dort viel zu wenige Lehrkräfte gibt, ist schon lange bekannt. Die jüngsten Ankündigungen von CSU und Freien Wählern können aus seiner Sicht nicht kaschieren, dass die bayerische Schullandschaft vor gravierenden Problemen steht. Und diese müssten seiner Meinung nach endlich grundsätzlich angegangen werden:

"An den bayerischen Universitäten müssen dringend ausreichend Kapazitäten für das Lehramtsstudium geschaffen werden, damit die Hürde des Numerus Clausus wegfallen kann. Außerdem muss endlich Schluss damit sein, Lehrkräfte befristet einzustellen und in den Sommerferien nicht zu bezahlen", fordert Dösel. Nur so schaffe man bei der Lehrerbildung und mit Blick auf die Arbeitssituation der Lehrkräfte attraktivere Verhältnisse. Zudem müssten Schulleitungen und Lehrkräfte viel stärker von reinen Verwaltungsaufgaben und vor allem im Hinblick auf den immer wichtiger werdenden IT-Bereich entlastet werden. Insbesondere für den letztgenannten Bereich sollen Spezialisten übernommen werden.

Dem SPD-Landtagskandidaten, der selbst als Lehrkraft im Bereich der Beruflichen Oberschule arbeitet, geht es im schulischen Bildungssektor auch um soziale Gerechtigkeit. "Die SPD will gute Bildung für alle ermöglichen, nicht nur für diejenigen, deren Eltern es sich leisten können." So dürfe die Schule etwa nicht zur Kostenfalle werden – Laptops und Tablets müssten ebenso kostenfrei sein wie der Schulweg, und zwar über die 11. Klasse hinaus sowie für weiter entfernte Schulen. Und nach dem Willen der SPD soll es auch eine stärkere Unterstützung von Klassenfahrten geben. Das und noch mehr ist Teil eines Gesetzesentwurfes, den die SPD im Bayerischen Landtag gerade auf den Weg bringe, berichtet er.

Sorgen bereiten dem SPD-Bildungsfachmann zudem die Ergebnisse des aktuellen Schulbarometers, das die Robert-Bosch-Stiftung in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse der Befragung deutscher Schulleiterinnen und Schulleiter bestätige zum einen, dass der Lehrkräftemangel das derzeit wohl gravierendste Problem darstelle. Zudem sei gerade in der Corona-Zeit deutlich geworden, wie das zu stark auf Prüfungen und Auslese orientierte bayerische Schulsystem an seine Grenzen gekommen ist. Dieses Unbehagen angesichts einer starren Prüfungskultur und des damit verbundenen Leistungsdrucks wurde nun auch im Rahmen der Schulleiterbefragung im "Schulbarometer" deutlich. Bei der Erhebung im Herbst 2022 gaben immerhin 48 Prozent der befragten Schuldirektoren an, dass die traditionelle Prüfungs- und Benotungspraxis als starke psychische Belastung für die Schülerinnen und Schüler empfunden werde. "Dieser Befund bestätigt meine Sichtweise, dass wir gerade in den Grundschulen sowie in den Unter- und Mittelstufen der sich anschließenden Schulen viel stärker als bisher die individuelle Förderung in den Blick nehmen müssen, statt einseitig auf Prüfungen und Selektion zu setzten."

Teilen