Kreis-SPD formuliert Eckpunkte zum Center-Parcs-Projekt

24. September 2020

Die Kreis-SPD im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat in einer gemeinsamen Web-Konferenz von SPD-Kreisvorstand und SPD-Kreistagsfraktion ihre Eckpunkte zum Center-Parcs-Projekt auf dem Langlauer Muna-Gelände formuliert. Der SPD-Vorstand und die SPD-Fraktion sehen das Projekt grundsätzlich als Chance für die Tourismusregion, wenn sich die Betreiber bei der Planung und Umsetzung konsequent am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren und danach handeln.

SPD-Kreisvorsitzender Harald Dösel begrüßt das anstehende Raumordnungsverfahren zu dem geplanten Projekt als Möglichkeit, nun endlich aussagekräftige Informationen darüber zu erhalten, ob das in der Öffentlichkeit umstrittene Projekt tatsächlich schädliche Auswirkungen auf die Region habe. Denn im Rahmen eines solchen Verfahrens werden Vorhaben von landkreisweiter und überregionaler Bedeutung im Vorfeld späterer Genehmigungsverfahren auf ihre Raumverträglichkeit hin geprüft, stellt Dösel klar und betont weiter: „Anders als durch die derzeit stark emotional und von einer Vielzahl unsachlicher Argumente geprägte Diskussion gewinnen wir damit hoffentlich bald wirklich belastbare Aussagen über die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Vorhabens.“

SPD-Fraktionsvorsitzender Mathias Hertlein kann sich eine Ansiedlung von Center Parcs auf dem ehemaligen Muna-Gelände ebenso vorstellen. Voraussetzung dafür ist aus seiner Sicht allerdings, dass die Betreiber sich verbindlich auf die CO2-Neutralität des Projekts festlegen. „Angesichts des Klimawandels ist es von großer Bedeutung, dass es in Deutschland möglich ist, auch umfangreichere Projekte CO2-neutral umzusetzen“, betont Mathias Hertlein. „Alles andere wäre für ein Hochtechnologieland auch eine Blamage.“

Darüber hinaus fordern die Vertreter der Kreis-SPD, dass das Ausmaß der Flächenversiegelung so gering wie möglich ausfallen muss, um dem Kriterium eines naturnahen Tourismus gerecht zu werden. Center Parcs müsse sich diesbezüglich an den eigenen Ankündigungen messen lassen, dass man im Wesentlichen die vorhandene, bereits mit Straßen, Gebäuden und Bunkeranlagen bebaute Fläche nutzen wolle. Für die SPD ist es zudem wichtig, dass Center Parcs mit der geplanten Anlage im Seenland auch tatsächlich ein langfristiges und für die hiesige Region verlässliches Investment anstrebt. „Dazu gehört für uns neben der Wahrung von Arbeitnehmerrechten und der Tarifbindung auch, dass sowohl bei der Errichtung als auch beim Betrieb der Ferienanlage regionale Handwerker und Firmen zum Zug kommen“, wie SPD-Kreisvorstandsmitglied und Bezirksrätin Christa Naaß betont. Ein großes Anliegen ist der SPD schließlich auch die Verkehrsanbindung des Ferienparks. Die SPD drängt hier darauf, dass die Befürchtungen der Anwohner ernst genommen werden und sich nicht nur die öffentliche Hand, sondern auch Center Parcs an den möglichen Kosten beteiligt.

Teilen