MdL Christa Naaß und die Bundestagskandidatin Anette Pappler unterzeichnen die Petition an den indischen Präsidenten
Die Gruppenvergewaltigung einer 23-jährigen Studentin in einem fahrenden Bus in der Nacht zum 16. Dezember mitten in der Innenstadt von Delhi hat weltweit Wut, Empörung und Erschütterung ausgelöst. Ebenso wie die erneute Gruppenvergewaltigung, die sich inzwischen ereignet hat. Trotz der öffentlichen Aufmerksamkeit und der massiven Proteste in Indien befürchten die Landtags-abgeordnete Christa Naaß und Anette Pappler, Kandidatin für den Bundestag, dass auch die Bestra-fung dieses Gewaltverbrechens im Sande verläuft.
„Das indische Büro für Kriminalitätsstatistik verzeichnet im Jahr 2011 572 Vergewaltigungen allein in Delhi. 2012 wurden bis zum 15. Dezember 635 Vergewaltigungen angezeigt. Doch Vergewaltigung ist kein Thema, das Delhi allein betrifft. In den vergangenen Monaten wurden steigende Zahlen von Gewaltverbrechen gegen Frauen aus jeder Region des Landes gemeldet. Jedes Mal, wenn eine Vergewaltigung zur Anzeige kommt, reagiert die Zivilgesellschaft mit einem zornigen Aufschrei. Jedes Mal verklingt dieser ungehört bis zum nächsten Mal. Das darf nicht so weiter gehen!“, erklärt Christa Naaß. Die Petition entstand als Reaktion auf diese unsäglichen Vorfälle. Es ist wichtig, dass viele Frauen und Männer dieses Anliegen unterstützen. Die indische Politik braucht den Druck von außen, der innere Veränderungswillen ist nicht groß. „Für uns ist es daher selbstverständlich, die Petition an den indischen Präsidenten Pranab Mukherjee zu unterzeichnen. In einer Zeit, in der Frauen ihre Rechte stärker denn je einfordern und ihre Unabhängigkeit erklären, müssen endlich Lösungen gefunden werden, diese Rechte auch umzusetzen. Obwohl in Indien viele Frauen einflussreiche Positionen in der Politik besetzen, hat eine Studie herausgefunden, dass dieses Land eines der lebensfeindlichsten Länder der Welt für Frauen ist. Wir haben die Hoffnung, dass die indische Regierung und indische Gerichte die Eskalation von frauenfeindlicher Gewalt anerkennen und zielführende Maßnahmen umsetzen.“, ergänzt Anette Pappler. Solche Maßnahmen könnten nach Ansicht der Initiatoren der Online-Petition zum Beispiel die Einrichtung von Schnellgerichten, das Verhängen von Höchststrafen, die unmittelbare Aufklärung aller noch nicht abgeschlossenen Verbrechen gegen Frauen, sofortiges Antisexismustraining und Sensibilisierung der Polizei für Verbrechen gegen Frauen, die sofortige Verabschiedung von Gesetzesentwürfen, die Frauen besser schützen, Beratungen mit dem Ministerium für Bildung, um zu erarbeiten, wie Jungen bereits in der Schule für das Thema sensibilisiert werden können oder landesweite offene Beratungen mit der Zivilbevölkerung und anderen Interessengruppen darüber, wie der wachsenden Frauenfeindlichkeit und Verbrechen gegen Frauen Einhalt geboten werden können, sein.
Wer die Online-Petition unterstützen möchte, kann diese im Internet unter http://www.change.org/de/Petitionen/indischer-pr%C3%A4sident-vergewaltigungen-ein-ende-setzen-stoprapenow unterzeichnen.