Ein Platz für Kinder – Das Bezzelhaus in Gunzenhausen

12. Februar 2014

„Das Bezzelhaus ist seit langem ein fester Punkt in der Gemeinde. Wir sind sehr froh, dass wir hier in Gunzenhausen eine solche Jugendhilfeeinrichtung haben, die auch für Notaufnahmen – so genannte Inobhutnahmen - Plätze bereithält“, erklärt Bürgermeister Joachim Federschmidt bei der Begrüßung der SPD-Stadtrats- und Kreistagskandidaten, sowie dem Bundestagsabgeordneten Carsten Träger und der Bezirkstagsvizepräsidentin Christa Naaß im Bezzelhaus Gunzenhausen.

Das Bezzelhaus, eine Jugendhilfeeinrichtung der Diakonie Neuendettelsau, bietet in Gunzenhausen stationäre, teilstationäre und ambulante Plätze für Kinder und Jugendliche im Alter ab drei Jahren an, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht von ihren Eltern betreut werden können. 24 Kinder werden derzeit in drei Gruppen betreut, dazu kommen der teilstationäre Bereich mit Tagesbetreuung und der ambulante Bereich. „Unsere Arbeit beschränkt sich aber nicht ausschließlich auf die dauerhafte Betreuung von Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen.“, erklärt Einrichtungsleiter Frank Schuldenzucker. „Wir betreiben außerdem das Schülerwohnheim für Berufschüler in Gunzenhausen und kümmern uns um die Mittagsbetreuung in der Grundschule Süd und der Stefanieschule sowie der Mittelschule in Gräfensteinberg.

„Und – ja, mit Sicherheit“, betont er auf die Frage von Kreisrätin (der Bezirkstagsvizepräsidentin) Christa Naaß. „Mit Sicherheit könnten gerade die heilpädagogischen Tagesstätten (der teilstationäre Bereich) durch den Ausbau von qualifizierten Ganztagsschulen mit entsprechenden Förderangeboten (drastisch) reduziert werden. Denn Prävention ersetzt die Jugendhilfeeinrichtungen zwar nicht, aber man könnte sehr viel auffangen, was durch das derzeitige reguläre Schulangebot außen vor bleiben muss.“ Und das sei auch der einzige Bereich, an dem an der Kostenschraube wirkungsvoll gedreht werden könne, antwortet Schuldenzucker auf die Frage des SPD-Kreisvorsitzenden Harald Dösel. Andere Möglichkeiten der Kosteneinsparung, außer durch intensivere Präventionsmaßnahmen, sähe er nicht.

Die SPD hatte sich auf Vorschlag des Kreisrates Gerhard Naß zu diesem Besuch entschlossen. “Wir wollen und müssen uns aus erster Hand informieren, wenn wir entscheiden sollen, was in der Jugendhilfe passiert.“, erklärt er. „Das gilt nicht nur für die aktuellen, sondern auch für die kommenden Kreisräte. Darum liegt ein Besuch hier nahe.“ „Im Kreistag müssen wir immer wieder über die immensen Kosten der Jugendhilfe diskutieren und entscheiden, was getan werden kann und muss.“, erläutert der Kreisrat und Stellvertretende Landrat Peter Krauß. „Darum sind wir sehr froh darüber, dass wir die Gelegenheit haben, uns vor Ort ein Bild zu machen. Denn jetzt haben wir ganz andere Argumente bei der Hand und wirklich Entscheidungshilfen bekommen.“ Und der Weißenburger Oberbürgermeister Jürgen Schröppel ergänzt: „Ich kenne das Bezzelhaus natürlich aus meiner früheren Tätigkeit als Amtsrichter und weiß, welche wertvolle Arbeit hier geleistet wird. Dass das Geld kostet, ist nur logisch.“ Die Informationen aus dem Besuch in Gunzenhausen werden den Kreistagsmitgliedern also wertvolle Hilfen bei Entscheidungen und Kostenbewertungen sein.

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